Der kanadische Kinofilm "G.R.A.Z.Y -verrücktes Leben" aus dem Jahr 2005 erzählt eine packende Coming-out-Geschichte zwischen Drama und Komödie. Inhalt: Zac erblickt 1960 als vierter von fünf Söhnen das Licht der Welt. Sein dominanter Vater will aus ihm einen echten Mann machen. Obwohl Zac nur wenig mit Jungskram und Mädchen anfangen kann, bemüht er sich krampfhaft den Erwartungen seines Vaters gerecht zu werden. Eines Tages entschließt er sich jedoch endlich sein wahres Ich zu leben und seinem Vater seine Homosexualtiät zu offenbaren. Probleme sind vorprogrammiert, aber es findet auch eine Annäherung zwischen Vater und Sohn statt. Mit tiefgründigem Humor, magischen Bilder und einer tollen musikalischen Untermalung reißt der Film gleich mehrere große Themen auf und verbindet sie kunstvoll. Es geht um eine schwierige, aber dennoch liebevolle Vater-Sohn-Beziehung, das Erwachsenwerden in den wilden 60er-Jahren und den mühsamen Coming-out-Prozess mit allen seinen Höhen und Tiefen. Der Film bleibt nie an der Oberfläche und zeigt mit großer Leichtigkeit die Schwierigkeit der Identitätsfindung. Mit viel Herzenswärme, aber ohne sentimental zu werden, verdeutlicht der Film, was für ein Balanceakt es sein kann, Familie und Homosexualität unter einen Hut zu bringen. Großartiger und rührender Coming-out-Film, besonders für Schwule, aber natürlich auch für Lesben und Bi's!
... und für Heteros ebenso - jedem tut es gut, einen einfühlsamen Blick in die Seelennöte seiner Mitmenschen vorgeführt zu bekommen. Vielleicht der obligatorische Coming-Out-Film für die mehr oder minder geschockten Eltern und andere vermeintlich um Toleranz bemühte (oder nicht mal das...)Verwandte von sexuell abtrünnigen Kindern?! Wirklich ein schöner, sehenswerter Film.